Ein Terminalserver ist ein Computer, der es Benutzern ermöglicht, über ein Netzwerk auf Anwendungen, Daten und andere Ressourcen zuzugreifen, die auf einem Server gespeichert sind. Anstatt Anwendungen auszuführen und Daten lokal zu speichern, verbinden sich Benutzer über Remote Desktop mit dem Terminalserver und führen dort Aufgaben aus.
Der Terminalserver läuft auf dem Server und ermöglicht den Fernzugriff (Remote Access) auf die grafische Benutzeroberfläche der Anwendung und das Betriebssystem. Mit dem Terminalserver können die Benutzer auf Anwendungen und Daten auf dem Server zugreifen, als ob sie sich auf einem lokalen Computer befänden. Dabei werden alle Daten und Anwendungen auf dem Server gespeichert, was die Arbeit effizienter und sicherer macht.
Technisch gesehen läuft ein Terminalserver auf einem Windows-Server-Betriebssystem und verwendet das Remote Desktop Protocol (RDP) oder das Independent Computing Architecture-Protokoll (ICA), um den Benutzern den Fernzugriff zu ermöglichen. Er kann auch verschiedene Authentifizierungs- und Autorisierungsmechanismen einsetzen, um einen sicheren Zugriff auf Daten und Anwendungen zu gewährleisten.
Ein Terminalserver kann für eine Vielzahl von Zwecken konfiguriert werden, z. B. für den Fernzugriff auf Anwendungen, die Zusammenarbeit an Dokumenten, die Virtualisierung von Arbeitsplätzen und vieles mehr. Er kann außerdem in andere Verwaltungs- und Sicherheitssysteme wie Active Directory integriert werden, um eine zentrale Verwaltung sowohl der Benutzer als auch des Zugriffs auf Ressourcen zu ermöglichen.
Vorteile eines Terminalservers
1. Schneller Zugriff
Dies ist besonders nützlich für Unternehmen, die über Niederlassungen oder Standorte im ganzen Land verfügen und Informationen standortübergreifend ausgetauscht werden müssen. Terminalserver werden für den Fernzugriff auf Workstations und Anwendungen eingesetzt, so dass die Benutzer an ihren Computern arbeiten, aber auf Programme und Dateien zugreifen können, die sich auf entfernten Servern befinden. Dies kann für Unternehmen nützlich sein, die ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Zugang zu zentralen Informationen und Anwendungen ermöglichen wollen, ohne dass sie im Büro sein müssen.
2. Zentrale Verwaltung
Ein großer Vorteil ist, dass die Software nur einmal installiert werden muss, ebenso wie alle Patches oder Updates. Man muss sie nicht auf jedem einzelnen Computer einrichten, was viel Zeit spart und sicherstellt, dass alle Benutzer die gleiche Version verwenden.
Darüber hinaus ist es wesentlich einfacher, die Überwachung der Benutzer zu organisieren. Wenn ein Mitarbeiter im Verdacht steht, gegen Richtlinien zu verstoßen, oder wenn seine Sitzungen ungewöhnliche Aktivitäten aufweisen, ist es einfach, nachzuschauen und zu überprüfen, was vorgefallen ist.
3. Hohe Leistung
Ein weiterer Vorteil eines Terminal Servers besteht darin, dass eine große Anzahl von Benutzern ihn gleichzeitig remote bedienen kann, indem sie sich über den RDP-Client verbinden, der in das Windows-Betriebssystem integriert ist. Auf einem Terminalserver können 30 bis 40 Benutzer gleichzeitig mit leistungsintensiven Anwendungen verbunden sein. Diese können alle in ihren eigenen Benutzersitzungen ausgeführt werden, die jeweils von einem Sitzungsmanagement-Dienst verwaltet werden. Die Anwendungen befinden sich auf einem Terminalserver neben einem Dateiserver, so dass die Leistung sehr hoch ist und es keine Rolle spielt, wo sich die Anwender befinden.
4. Einsparung von Ressourcen und Speicherplatz
Der lokale Computer des Benutzers ist nicht stark gefordert, sodass er mit niedrigeren technischen Spezifikationen auskommt und eine deutlich längere Lebensdauer hat. Auf ihm läuft lediglich ein RDP-Client (Remote Desktop Protocol). Da Remote-Desktop-Clients auch für andere Betriebssysteme als Microsoft Windows verfügbar sind, kann ein Mac, ein iPad, ein Android-Tablet, ein Chromebook, ein Kindle Fire usw. für die Verbindung zu einem Terminalserver verwendet werden.
Desktops sind kostengünstig und unkompliziert auszutauschen. Benötigt wird lediglich ein Thin Client (ein Eingabe- und Anzeigegerät bzw. ein kompakter und leiser Computer ohne Festplatte, dessen Hauptbetriebssystem auf dem Server geladen wird) oder ein System, das den Terminaldienste-Client ausführen kann. Dazu sind mindestens 1 GB Arbeitsspeicher und eine 100 GB Festplatte erforderlich. Wenn der Thin Client nicht mehr benötigt wird, kann er ohne spezielle Software oder Konfiguration einfach ersetzt werden.
Nachteile eines Terminalservers
Ressourcenerfassung. Man muss den Umgang mit Ressourcenkontingenten lernen. Andernfalls kann es passieren, dass ein Benutzer sich einloggt, etwas Umfangreiches herunterlädt und die Sitzung verlässt, ohne sich abzumelden. In diesem Fall gibt es keine andere Möglichkeit, als die Sitzung zu beenden.
Manche Programme „mögen“ die Terminaldienste nicht. Office musste früher zum Beispiel in einem speziellen "Terminaldienste-Modus" installiert werden, da die Installation ansonsten umständlich war und nicht funktionierte.
Man benötigt eine zuverlässige Netzwerkinfrastruktur. Die Benutzer brauchen eine sichere und stabile Verbindung vom Desktop zum Server. Wenn ein Client-Computer, ein Switch, ein Kabel oder ein Server ausfällt, ist auch die jeweilige IT-Plattform betroffen.
Druckertreiber verhalten sich manchmal merkwürdig. Das Zusammenspiel von Programmen erhöht die Ausfallwahrscheinlichkeit. Besonders bei Terminalservern, die immer anfälliger zu werden scheinen. Denken Sie daran, dass ein einziger Server alle Benutzer betrifft. Daher kann eine einzige fehlgeschlagene Software-Installation auch allen zugleich Kopfschmerzen bereiten.